
Der Film Sátántangó von Béla Tarr (1994) ist ein monumentales Slow-Cinema-Epos, das die verfallene Welt eines ungarischen Dorfes in düsterer Schwarz-Weiß-Ästhetik entfaltet. Über sieben Stunden folgt er einem komplexen Ensemble aus Täuschung, Machtspielen, Armut und kollektiven Träumen, wobei die Kamera in endlosen, vorsichtig gesetzten Einstellungen verharrt und das Wechselspiel von Schicksal, Gier und Gemeinschaft sichtbar macht. Basierend auf dem Roman von László Krasznahorkai entfaltet Tarrs formale Strenge eine hypnotische Zeitdehnung, in der jeder Tanz der Figuren zum kosmischen Tanz des Verdachts wird.
Drama, Arthouse Film, Episches Kino, Schwarz Weiß